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Frost trifft Winzer an der Mosel hart

Nach 2017 erneut schwere Frostschäden.

Zwei Nächte mit Temperaturen unter null Grad Anfang Mai haben in zahlreichen Weinbergen an Mosel, Saar und Ruwer zu Frostschäden an den jungen Rebtrieben geführt. Die Obermosel ist dabei am stärksten betroffen.

Das genaue Ausmaß ist noch unklar, wie der Bezirksdirektor der VEREINIGTEN HAGEL, Dr. Heinzbert Hurtmanns, mitteilte. In einzelnen Lagen seien jedoch gravierende Schäden zu beklagen, teilweise seien 70 bis zu 100 Prozent zu befürchten. Erst in einigen Wochen lasse sich aber genau sagen, wie gravierend die Schäden genau sind, so der Experte weiter. Die Rebe kann solche Schäden teilweise kompensieren, weil sich oft an den nicht erfrorenen Trieben größere Trauben entwickeln. Außerdem können sogenannte Nebenaugen austreiben, die dann allerdings einen geringeren Ertrag bringen.

Gerade dort, wo die kalte Luft nicht abfließen kann und sich in Mulden staut, hat der Frost die größten Schäden angerichtet. Außerdem hat es die Junganlagen stärker erwischt als ältere Weinberge. Dies liegt daran, dass die jungen Reben in der Regel früher austreiben und die Knospen sich noch dicht über dem Boden befinden. Am vergangenen Wochenende sanken in der Nacht die Temperaturen in Bodennähe deutlich unter den Gefrierpunkt. So wurden an einzelnen Wetterstationen am Sonntagmorgen direkt über dem Boden bis zu minus 3,7 Grad Celsius gemessen.

Für Dr. Hurtmanns hat sich damit wieder einmal bestätigt, wie wichtig eine ausreichende Absicherung nicht nur gegen die „Hauptgefahr“ Hagel ist, sondern auch gegen den Frost.

Autor: Daniel Rittershaus

Frostschäden Obermosel (2019)